Aus der Geschichte der Evangelischen Christen im Oberen Kahlgrund *
1550 – 1553 wirkte in Ernstkirchen Peter Schönwald von Reifenberg als Evangelischer Pfarrer.
1555 nach dem Augsburger Religionsfrieden gab es im Mainzer Erzstift mehrere protestantische Pfarreien und Predigerstellen, denn es galt: Cuius regio, eius religio: Die Konfessionszugehörigkeit hatte sich nach der Konfession der Regierenden zu richten. Zu dieser Zeit gehörte Schöllkrippen der Familie Lauter zu Lehen, die seit 1543 in Gelnhausen lutherischer Konfession war.
1574 wird Pfarrer David Weidner vom Stift in Aschaffenburg vermahnt, „die Pfarr Ernstkirchen geburlichen (zu) versehen und die Gläubigen Catholisch (zu) informieren.“ Es gab derzeit starke evangelische Regungen im Kahlgrund.
1597 – 1601 übernahm Stiftsvikar Johann Mayer die Pfarrei Ernstkirchen und stellt fest: die „Bevölkerung sei teils lutterich“.
1601 Für das Erzbistum Mainz bedeutete der Regierungswechsel (Erzbischof Johann Adam von Bicken), dass der Katholizismus verstärkt zur Gegenreformation übergeht: die Pfarreien des Kahlgrundes werden ab 1615 mit besser ausgebildeten römisch-katholischen Geistlichen besetzt.
1602 Umbenennung der Kapelle Ad beatam Mariam virginem in Lukas-Kapelle, möglicherweise ein Hinweis auf die evangelische Familie von Lauter, die Schöllkrippen zu Lehen hatte.
Bis 1851 betreut ein evangelischer Geistlicher aus Gelnhausen die Anhänger Lutherischer Lehre in Schöllkrippen, die zahlenmäßig stets weit weniger waren als die der jüdischen Bevölkerung in Schöllkrippen.
Bis 1886 finden jährlich drei genehmigte evangelische Gottesdienste im Wohnzimmer des Apothekers Forster durch Reiseprediger oder Pfarrer der Aschaffenburger Christuskirchen-Pfarrei statt, die seit 1830 einen eigenen Geistlichen hatte.
1893 Der Evangelische Verein Schöllkrippen wird gegründet und ein Bauplatz erworben.
1895 Das Bethaus in der Vormwalderstraße in Schöllkrippen wird eingeweiht. Alle evangelischen Christen des Mittleren und Oberen Kahlgrundes gehören jetzt zur Gemeinde der Christuskirche in Aschaffenburg.
1920 Mit dem 1.Juni gehört Schöllkrippen zum Exponierten Vikariat Alzenau.
1951 Am 20. Februar wird Schöllkrippen Tochtergemeinde von Alzenau.
1952 Mit dem 1.7. wird für Schöllkrippen ein eigenes Exponiertes Vikariat errichtet.
1969 Am Pfingstfest wird der letzte Gottesdienst im Bethaus gehalten. Es wird nun verkauft, um einen eigenen Kirchenbau finanzieren zu können.
1969 -1971 Die politische Gemeinde stellt den Evangelischen während der Bauzeit die Lukaskapelle für die Gottesdienste zur Verfügung.
1971 Am 8. April wird das Exponierte Vikariat Schöllkrippen zur eigenen Pfarrstelle erhoben.
1971 Am 26. September wird die St. Markuskirche (gestaltet durch den Mannheimer Architekten Professor Helmut Striffler) durch Kreisdekan Oberkirchenrat Rieger und Pfarrer Johannes Sperl eingeweiht.
1984 Die neue Orgel für die St. Markuskirche wird eingeweiht.
1987 Der Kirchenvorstand beschließt, das Abendmahl mit Traubensaft zu feiern.
1992 Start der Eine-Welt-Tage als ökumenische Gottesdienste.
1995 Errichtung der zweiten Pfarrstelle als halbe Teilzeitstelle für den Bereich der Marktgemeinde Mömbris.
1997 Eine zweite Gottesdienststation in der Dreifaltigkeitskapelle Mömbris – Rappach mit monatlichen Gottesdiensten um 10 Uhr wird eingerichtet.
1998 Start der Predigtreihe im Kahlgrund, seitdem wird die Predigtreihe mit wechselnden Themen jeweils in der Passionszeit angeboten.
2002 Im Rahmen der Aktion der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland) Was ist Glück verteilt der Kirchenvorstand in Mömbris am Marktplatz Erdbeerkuchen und lädt zu Gesprächen.
2005 Innenrenovierung der St. Markus-Kirche.
2006 Erster Ökumenischer Meditationsgang im Kahlgrund, seitdem wird diese Veranstaltung im Evangelischen Kirchenwald an der Bamberger Mühle alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit dem Mömbriser Wallfahrerverein angeboten.
2006 Erste Beteiligung am Dekanatsjugendlager KABUM (Konfirmierte am Bayerischen Untermann).
2008 Beginn der Mömbriser Abendgebete als Abendgottesdienst in der Dreifaltigkeitskapelle.
2011 Festjahr 40 Jahre St. Markus – Mit vielen Veranstaltungen feiert die Kirchengemeinde das 40-jährige Jubiläum der St. Markus-Kirche. Festpredigerin am 25. September ist Frau Susanne von Bargen-Ostermann von BROT FÜR DIE WELT. Ebenfalls zu Gast: die Frankfurter Band HABAKUK.
2013/2014 Erweiterung des Gemeindezentrums. Es entstehen ein neuer Gemeindesaal mit Foyer, eine Küche, ein neuer Jugendraum und eine neue Toilettenanlage samt Behinderten-WC. Der Zugang ist nun barrierefrei möglich. Zur Einweihung des Erweiterungsbaues am 27. Juli 2014 war Regionalbischöfin Gisela Bornowski zu Gast.
*Quellen: Heimatjahrbuch Unser Kahlgrund 1972, Theo Büttner: Zur Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Schöllkrippen; Helmut Hinkel, „Pfarrer und Seelsorge im Aschaffenburger Raum“, Aschaffenburg 1980, und Unterlagen des Evangelisch Lutherischen Pfarramtes Schöllkrippen