Adventskonzert: Gruppe Mollebusch in Schöllkrippen »Mollebusch, eine Formation mit altem Namen und alten Instrumenten, bewandert in der Musik aus der Renaissance, bis heute im Mainfränkischen gerne gehört, und gespielt von angenehmen Leuten mit gutem musikalischem Geschmack«: So hat am Sonntagabend Pfarrer Thomas Schäfer in der Schöllkrippener St.Markus-Kirche das aktuell sechsköpfige Ensemble namens Mollebusch vorgestellt, das rund 50 Besucher auf eine musikalische, bewusst schlicht gehaltene, aber umso beseelter wirkende Einstimmung in den Advent mitnahm.
Angefangen mit dem um 1620 entstandenen kirchlichen Mitsing-Lied »O Heiland, reiß die Himmel auf« präsentierten Almut Steigerwald (Flöte), Hermann Steigerwald (Gambe), Klaus Staab (Flöten), Anna Staab (Geige), Elisabeth Maidhof (Flöte) und Gerhard Amrhein (Gambe) weitere zehn Stücke aus alter Zeit. Ganz ruhig, besinnlich und warm wurde es einem dabei ums Herz.
Zwischen die in Dreierabschnitten vorgetragenen Melodien, darunter etwa eine Allemande aus dem Löwener Tanzbuch, mehrere langsame majestätische Schreittänze (basse danse) und eine feierliche Pavene, streute Thomas Schäfer »neue« nachdenkliche, aber auch humorvolle Geschichten. So etwa über eine »Whatsapp-Kette« in einer Familie, gesprochen von ihm und drei Kirchenmitgliedern, die sich darüber ausließen, ob und wie man sich zu Weihnachten beschenken solle.
Nach den letzten Takten von Mollebuschs knapp einstündigem Konzert kehrte ungläubige Stille ins Gotteshaus ein, die Hermann Steigerwald unterbrach: »Tja, es ist schon rum, ihr lieben Gäste.« Schade, die wunderbar friedvolle Musik mit den besonderen Akzenten hätte noch länger dauern dürfen, bekundete das Publikum mit großem Applaus.
Klar, dass eine Zugabe kommen musste, bevor sich die Zuhörer nach dem gemeinsam gesungenen Lied »Wer nur den lieben Gott lässt walten« und priesterlichem Abendsegen auf den Heimweg machten.
Doris Pfaff