Wer nur den lieben Gott lässt walten
Das Duo „La Vigna“ aus Dresden begeisterte am vergangenen Samstag die Zuhörer in der evangelischen St. Markus-Kirche in Schöllkrippen. Das Choralthema Bachs „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ war der rote Faden, der sich durch das Konzert zog. Immer wieder erklang dieser Choral – die Texte der Strophen jeweils zuerst gelesen von Christian Stahl, dann die Melodie auf der Flöte gespielt von Theresia Stahl, dann sanft ergänzt durch das Spiel von Christian Stahl an der Theorbe.
Das virtuose Spiel der Theorbe, einem nur selten gehörten, imposanten Instrument aus der Familie der Lauten, untermalte dynamisch und harmonisch das teils atemberaubende Spiel der Flöten. Sanft, klagend, tanzend oder in rasanten Tonfolgen – Theresia Stahl entlockte ihren historischen Flöten mit ihrem versierten Spiel wunderschöne Klänge. Problemlos wechselte sie die Instrumente, unter anderem spielte sie eine Voiceflöte, eine Tenorblockflöte in d gestimmt, mit der man auch das Repertoire von Oboe und Traversflöte spielen kann.
Im ersten Teil des beeindruckenden Konzertes waren Werke von Neumark, Barsanti, Philidor und Sammartine zu hören, im zweiten Teil folgten Kompositionen von Bach, Corelli und Uccellini. Das Preludium aus der Suite in d-moll von Johann Sebastian Bach wurde dabei solistisch in vollendeter Spielweise und klaren Tönen von Christian Stahl auf der Barocklaute zu Gehör gebracht. Das Publikum bedankte sich am Ende des Konzertes mit anhaltendem Beifall und entlockte dem Duo so noch eine Zugabe.